TCM – Die Heilkraft der Traditionellen Chinesischen Medizin entdecken

Was hat es mit Yin, Yang und Qi auf sich?

Heute möchte ich Sie auf einen kleinen Ausflug in die Welt der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) mitnehmen. Seit einigen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dieser Lehre und integriere sie erfolgreich in meine physiotherapeutischen Behandlungen. TCM ermöglicht mir einen ganzheitlichen Blick auf den Patienten, wodurch ich besser auf die psychoemotionalen Aspekte eingehen kann, die maßgeblich den Heilungserfolg beeinflussen können. Doch was macht TCM so besonders?

Wärmetherapie Bild

Das Konzept von Qi: Die Vitalenergie des Körpers

Nach der Lehre der TCM ist der Mensch gesund, wenn die körpereigene Energie, das sogenannte Qi – unsere Vitalenergie – und das Blut als Fundament für den Geist im Fluss sind. Störungen in diesem Fluss können sowohl körperliche als auch seelische Beschwerden verursachen. Ziel der TCM ist es, das Qi und Blut im Körper zu stärken und im Fluss zu halten sowie gestautes Qi aufzulösen.

Die Bedeutung der Meridiane in der TCM

In der Vorstellung der Chinesen bewegt sich das Qi auf definierten Leitbahnen, den sogenannten Meridianen, durch den Körper. Diese Meridiane verlaufen von der Körpermitte zu den Enden der Extremitäten und wieder zurück. Alle Befindlichkeiten und Zustände erklären sich nach der TCM durch die Verteilung der Energie im Körper. Daher sind für einen chinesischen Arzt sämtliche Aussagen eines Patienten wichtig, sowohl aktuelle als auch länger zurückliegende Erlebnisse – körperliche wie auch emotionale Auffälligkeiten. Mit Hilfe all dieser Details wird der Arzt die energetischen Gegebenheiten bewerten und entstandenen Dysharmonien entgegenwirken können.

Yin und Yang: Die Balance der Gegensätze

Ein zentrales Konzept in der TCM ist das von Yin und Yang. Diese Begriffe stehen für zwei entgegengesetzte Kräfte, die im Einklang miteinander stehen. Yin repräsentiert das ruhige, kräftige, stabilisierende und erdende Element, oft assoziiert mit dem Weiblichen und der Mondenergie. Yang hingegen steht für die aufsteigende, energetisierende Kraft, die Aktivität und Wärme bringt, assoziiert mit dem Männlichen und der Sonnenenergie. Gesundheit wird in der TCM durch das Gleichgewicht von Yin und Yang definiert.

Herausforderungen des modernen Lebens: Zu viel Yang, zu wenig Yin

In unserer modernen Welt ist das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang häufig gestört. Oft produzieren wir zu viel Yang, sind ständig aktiv und kommen zu wenig zur Ruhe (Yin). Dies hat verschiedene Ursachen:

    1. Überlastung durch zu viele Aufgaben: Beruf, Familie und Haushalt führen zu einem ständigen Aktivitätslevel ohne wirkliche Ruhepausen.
    2. Emotionale Belastungen: Sorgen und Ängste lassen uns nicht zur Ruhe kommen und belasten unseren Organismus.
    3. Missverstandene Work-Life-Balance: Viele glauben, nach der Arbeit durch intensiven Sport oder aufregende Aktivitäten einen Ausgleich zu schaffen, was das Yang nur weiter anheizt.

Die Folgen eines Ungleichgewichts

Ein Übermaß an Yang kann zu verschiedenen Beschwerden führen, darunter:

  • HWS-Spannungen und Steifigkeit
  • Reizhusten und trockene Kehle
  • Kopfschmerzen bis hin zu Migräne
  • Tinnitus und Allergien
  • Emotionale Entgleisungen wie Aggressivität und Wutausbrüche

Methoden zur Wiederherstellung des Gleichgewichts

In einer speziellen Zeit wie dieser, in der vieles ungewiss ist und sich vieles verändert, läuft das Gehirn gerne auf Hochtouren. Das Yang, das vorher vermutlich bei vielen bereits überschüssig war, nimmt jetzt noch mehr überhand. Um das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang wiederherzustellen, ist es daher besonders wichtig, Stress zu reduzieren und gezielt Ruhe und Entspannung in den Alltag zu integrieren.
Einfache Methoden hierfür sind:

  • Die Atmung: Atmen Sie bewusst tief ein und aus und beobachten Sie ihren Atem, um zur Ruhe zu kommen.
  • Regelmäßige Meditationen: Denken Sie daran, auch langsames, bewusstes Gehen kann wie eine Meditation wirken.
  • Kreative Aktivitäten: Arbeiten Sie im Garten oder widmen Sie sich einer anderen kreativen Tätigkeit.
  • Einen Gang zurückschalten: Lesen Sie ein gutes Buch oder führen Sie Ihre Aktivitäten und Arbeiten mal etwas langsamer ganz bewusst und mit Achtsamkeit aus.
  • Natur erleben: Ein Spaziergang im Grünen erdet und beruhigt. Vermeiden Sie dabei allerdings unbedingt Ablenkungen durch elektronische Geräte. (s.auch meinen Blockbeitrag „Erdung & Energie durch die Natur“.

Sich selbst etwas Gutes tun

Es ist auch eine gute Investition, sich einfach eine kleine Auszeit in Form von einer Massage oder Fußreflexzonenmassage zu gönnen. Ich empfehle auch gerne eine Ganzkörperakupressur, die den Energiefluss in den Hauptmeridianen anregt und Blockaden lösen kann. Das ganzheitliche Wirbelsäulenprogramm kann dabei helfen, Energieblockaden entlang der Wirbelsäule zu lösen und positiv auf die Funktionskreisläufe der Organe Einfluss zu nehmen. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Fazit: Die Balance finden

Zu viel Aktivität und Yang bedeuten, dass das Feuer in uns zu stark wird. Dies kann zu verschiedenen Beschwerden führen, wie HWS-Spannungen, Reizhusten, Kopfschmerzen oder emotionalen Entgleisungen. Es ist wichtig, Yin und Yang in Balance zu halten. Hinterfragen Sie regelmäßig, wie viel Yin und Ruhe Sie in Ihrem Leben Raum geben und passen Sie Ihre Aktivitäten entsprechend an.